Und plötzlich liegt man im Krankenhaus und lässt sich den Blinddarm entfernen. Das eröffnet unerwartet neue Perspektiven, was Essen angeht.
Ich liege im Clementinenhaus in Hannover und bekomme Schonkost, konkret: Alaskaseelachs mit Kartoffelbrei und Möhren. So war es angekündigt. Ich bekam das hier:
Nicht euer Ernst!? Püriert und in Form gepresst?? Ihr habt mir den Blinddarm entfernt, nicht die Zähne! (Oder? Moment, ich gucke kurz im Spiegel nach … nö, Zähne noch da.)
Wider Erwarten schmeckte dieses Assortissement an Nahrung im Astronautenschick jedoch erstaunlich gut, wenn man mal vom geringen Kauwert absieht. Ich will mich also überhaupt nicht über das Krankenhausessen hier im Clementinenhaus beschweren. Im Gegenteil. Aber ich freue mich darauf, dass es ab heute Abend für mich wieder was zu beißen gibt, nicht nur was zu lutschen.
Eigentlich mache ich diese Woche Salatwoche. Zumindest mittags. Davon machte ich gestern eine Ausnahme, da es an meinem bevorzugten Salatort Salat mit Thunfisch gab. Nicht, dass ich etwas gegen Thunfisch hätte – ganz im Gegenteil. Ich liebe Thun. Die meisten Arten sind jedoch hoffnungslos überfischt, viele von der Ausrottung bedroht. Da mache ich nicht mit und verzichte lieber. Zumal Thunfisch aus der Büchse in etwa so viel mit Thunfisch zu tun hat wie Hundefutter mit einem Black-Angus-Steak.
Wie dem auch sei, heute gibt es wieder Salat im Walloschke. Tipp: unbedingt die Senf-Vinaigrette bestellen!
Diese Vinaigrette wird im Walloschke nicht etwa oben drüber gekippt, sondern nur über den geschmacksneutralen Kopfsalat, der wie überall zum Aufpolstern benutzt wird. So kann sich das Aroma von Tomaten, Gurken etc. selbst entfalten, ohne zu stark überdeckt zu werden. Sehr gut!
Der GASTRONATOR ist dort draußen. Mit diesem Ding kann weder verhandelt noch argumentiert werden. Er kennt kein Erbarmen, keine Reue oder Angst.