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Bandnudeln mit Scampi im Petros

Beruflich bin ich seit 2009 mehrmals pro Woche in der Freundalle, das ist nicht weit vom sagenumwobenen Pferdeturm in Hannover. Quasi direkt neben der Institution, die ich dort als Dozent besuche, liegt ein griechisches Restaurant, dessen Ästhetik ich als sehr angenehm empfinde: Man verzichtet auf die übliche blaue Rechteckwelle und zeigt stattdessen einen Olivenzweig nebst entsprechenden Früchten. Auch auf pseudo-griechische Typographie wird verzichtet. Statt dessen setzt das Restaurant auf eine klassische und ziemlich römisch anmutende Antiqua. Der Laden heißt Petros Greek Restaurant – und ich war vorher nur ein einziges Mal dort, was am Preisgefüge liegt – auf der Karte liegt das günstigste Essen bei knapp unter 10 Euro. Damals (es war der Sommer vor zwei Jahren) saß ich draußen, so dass ich das Restaurant noch nie betreten habe.

Heute hatte ich dermaßen Schmacht, dass ich direkt nach dem Unterricht hingegangen bin. Innen ist das Petros sehr geschmackvoll eingerichtet. Die rustikalen Holztische werden pro Sitzplatz durch ein kleines Set aus blauweiß kariertem Stoff geziert. Eine Kerze leuchtet auf dem Tisch. Und dann war da noch die Papierserviette, die man irgendwie in jedem beliebigen griechischen Restaurant antrifft: blaue Rechteckwelle mit Spracherklärung. Gähn.

Bedient wurde ich, wenn ich das Bild auf der Website richtig deute, vom Chef persönlich: Petros Alexoudis. Er reichte mir die Karte und eröffnete mir, dass es zudem drei Mittagsangebote zu je 8,50 Euro gebe. Davon klangen die Bandnudeln mit Scampi und Kirschtomaten so lecker, dass ich dieses Gericht bestellte.

Zunächst einmal kam ein kleines Körbchen mit Brot. Wie das im mediterranen Raum üblich ist, schmeckt Brot eher nichtssagend. So auch dieses. Dafür war der Salat, den ich bekam, sehr lecker: ein kleiner Teller mit ein wenig Weißkraut, Kopfsalat, einer Tomatenscheibe, einigen Zwiebelringen und Champignonscheiben, gekrönt von einem leichten Joghurtdressing.

Noch bevor ich den Salat hatte verschlingen können, stand das Essen auf dem Tisch. Guckt Euch das Bild an. Genau so hat es geschmeckt. Mjam mjam mjam! Meine Frau allerdings wird mich heute schmähen – sie liebt Knoblauch überhaupt nicht…

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Überbackenes Gyros im Bacchus V

Mein Praktikant hatt Bock auf griechisches Essen. Der einzige Grieche im fußläufig erreichbaren Zentrum Hannovers ist das Bacchus V in der Nordmannpassage, zwischen Kurt-Schumacher-Straße und Steintor. Wir gingen hin und schlemmten uns satt.

Als Vorspeise wählten wir ein Saganaki, das wir uns teilten. Saganaki ist in der Pfanne mit Olivenöl gebratener und mit Zitrone gereichter Schafskäse. Gelegentlich ist der Käse mit Zwiebelringen und Oliven belegt und in jedem Fall eine Delikatesse. Dieses Machwerk hingegen war ein paniertes, frittiertes Ding, ganz ohne Ähnlichkeit zum griechischen Vorspeisenklassiker. Dermaßen enttäuscht hatte mich dieses Restaurant noch nie.

Als Hauptgericht wählte ich überbackenes Gyros in Tomatensauce mit einem Tomatenreisbällchen.

Abgesehen von der schieren Größe der Portionen (mein Praktikant hat sein Gyros-Bandnudel-Pfännchen nicht geschafft) gibt es wenig von dem Gericht zu erzählen: Gyros mit irgendeinem geschmacksneutralen Scheibenkäse überbacken, eine leicht säuerliche Sauce und ein gigantisches, etwas schleimiges Reisbällchen halt.

In diesem Restaurant habe ich schon deutlich besser gegessen.

Überbackenes Gyros im Bacchus V, Hannover

Ravioli bei ecco Feinkost

Heute Mittag hatte ich einen Termin bei einem Kunden, dessen Räumlichkeiten oberhalb der Galerie Luise in Hannovers Innenstadt thronen. Nachdem meine Ansprechpartnerin und ich mit dem fachlichen Teil durch waren, entschieden wir, noch einen Happen essen zu gehen. Wir gingen ins ecco, das den Seiteneingang zur Galerie flankiert und das zur Mittagszeit proppevoll war. Wir fanden dennoch ein Plätzchen.

Während das Ambiente des ecco eher etepetete und schickimicki ist, ist das Essen fulminant. Ich bestellte mir Ravioli mit einer Ricotta-Spinat-Füllung und einer Sauce aus Butter und Parmesan für insgesamt 7,70 Euro. Da dieses Gericht vegetarisch war, war da auch bestimmt nicht eine einzige Kalorie drin.

Die Ravioli waren perfekt al dente, die Füllung wunderbar. Die geschmolzene Butter und der geriebene Parmesan, der die Nudeltaschen in einer dicken Schicht bedeckte, passten hervorragend dazu. Sehr empfehlenswert!

Einzig der Service ließ ziemlich zu wünschen übrig. Wir sind von insgesamt drei Personen bedient worden, und keine davon schien besonders motiviert zu sein. So saßen wir zu Beginn mehr als fünf Minuten an einem Tisch, auf dem noch die Reste unserer Vorgänger herumstanden. Erst dann erbarmte sich jemand und räumte ab. Wir bekamen unser Essen zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit wieder mehr als fünf Minuten Wartezeit dazwischen. Zwischen den beiden Gerichten kam jemand mit einem Lappen und feudelte die Krümel unserer Vorgänger weg. Verbesserungswürdig.

Doch wer über Mankos im Service hinwegsehen kann, bekommt im ecco hervorragende, frisch zubereitete italienische Küche zu absolut fairen Preisen. Und wenn ich mal wieder mittags in der Gegend bin, schau ich da bestimmt auch noch mal hinein.

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