Pizza Parma con Rucola im Adriatico


Wenn man die unscheinbare, an der Marienstraße in Hannover gelegene Trattoria »Adriatico« betritt, empfängt einen das ungewöhnlichste Ausstattungsobjekt, das ich je bei einem Italiener gesehen habe: ein kleines Aquarium mit Guppys drin.

Das Ambiente ist reichlich kühl: Fliesen liegen auf dem Boden, die Wände sind ein Gemisch aus beige und apricot. Ein riesiger, getönter Spiegel an der Wand hinterlässt das Gefühl, von dahinter beobachtet zu werden. Die Tische scheinen einen Hauch zu niedrig zu sein, die Stühle einen Hauch zu hart. Draußen donnert der Verkehr über die Marienstraße.

Kann es schlimmer kommen?

Ich bestellte eine Pizza Parma. Sie wurde mit einem extra Pizzamesser geliefert, das sich als so scharf wie ein Teelöffel erwies. Auf der rechten Hälfte der Pizza machte das nix, weil der Teig so fluffig wie bei einem Hefezopf war. Links jedoch musste ich mich damit durch steinharten Keksteig bröseln. Natürlich ließ sich der Schinken damit nicht schneiden, sondern allenfalls zerreißen.

Geschmacklich betrachtet habe ich schon erheblich bessere Parma-Pizzen von Bringdiensten bekommen – und das will schon was heißen. Die Grundierung dieses Teigfladens war erstaunlich fade, und das konnte der viel zu dick geschnittene und teilweise harte Parmaschinken auch nicht rausreißen. Selbst der Parmesan war merkwürdig geschmacksarm.

Alles in allem: So eine Pizza brauche ich nicht noch einmal.

Interessanterweise war der Laden recht voll, was mich veranlasst zu glauben, dass das Essen hier sonst wohl besser ist und der Koch nur einen schlechten Tag hatte.

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