Wiener Schnitzel im Gilden im Zims


Endlich bin ich mal woanders als in Hannover, nämlich in Köln in der Vorkarnevalszeit. Eingeladen worden bin ich, um an einer Presseveranstaltung teilzunehmen, und zwar in einem altehrwürdigen Gasthaus, nämlich dem »Gilden im Zims«.

Die Lokalität ist absolut super – die alten Backsteine hat man vom Putz befreit und zeigt sie in voller Pracht. Die Räume sind sehr verwinkelt und schaffen eine intime Atmosphäre, obwohl eigentlich alles offen steht.

Zunächst gibt es »Kölsche Tapas« – dahinter verbergen sich Schnittchen und Frikadellen. Das berühmteste Schnittchen dürfte wohl der »Halve Hahn« sein, der mitnichten was mit Hühnern zu tun hat, sondern ein Käsebrot ist. Mit Gurke.

Die Schnittchen sind total okay, und sie würden problemlos bis zum Abend vorhalten. Aber zwischen ihnen und dem Abend liegen noch zwei Gänge – glücklicherweise mit einigem zeitlichen Abstand.

Mein zweiter Gang besteht aus einem riesigen, fein plattgeklopften und sehr zarten Schnitzel Wiener Art mit einem beinahe schon vulgär großen Berg phantastischer Bratkartoffeln. Einzig die würzige Panade hätte einen Hauch fluffiger ausfallen können (aber das sage ich nur, weil ich unbedingt rummäkeln will). Das Schnitzel und die Bratkartoffeln waren wirklich sehr, sehr gut. Und ich habe die Hälfte der Kartoffeln und den kompletten, mitgelieferten Salatteller übrig lassen müssen, denn: nichts ging mehr.

Mit gottlob einer erneuten kleinen Pause schob uns der immer aufmerksame Service schließlich noch das Dessert unter: einen Apfelstrudel. Vielleicht sollte man aber den Dom lieber in Köln lassen bzw. die Kirche im Dorf – Apfelstrudel gehört nicht ins Rheinland. Und so fühlte er sich auch an – ein Fremdkörper. Sehr trocken, sehr fest, geschmacklich allerdings völlig okay, und das obwohl Zimtzucker darüber gestreut war. Die mitgelieferte warme Vanillesauce, die ich schließlich über das trockene Dings löffelte, ließ den Strudel dann akzeptabel matschig werden, so dass ich letztendlich sagen kann: nicht gerade super, aber in Ordnung.

Hervorheben kann ich aber wirklich den Service (ein junger Mann übrigens), der immer da war, wenn man ihn brauchte, sich ansonsten aber im Hintergrund aufhielt. Ach ja, erwähnte ich, dass ich auch Schnitzel und Bratkartoffeln toll fand?

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